02.09.11 FRED SCHREIBER – Das große Komplott (Problembär Rec./Broken Silence)

Nach Jahren der musikalischen Abstinenz, die ganz im Zeichen erfolgreicher wie innovativer Fernseh-Formate („Sendung ohne Namen“ sowie „Willkommen Österreich“) standen, will der ehemalige Falsche Freunde-Frontmann es wieder wissen; diesmal solo, sprich unter seinem Namen veröffentlichend… jedoch nicht allein!

So konnten illustre Begleitmusiker für „das große Komplott“ gewonnen werden:

Max Perner (Garish) – Drums

Matthias Krejan (Incredible Staggers, Sado Maso Guitar Club) – Gitarre

Herwig Zamernik (Naked Lunch, Fuzzman) – Bass

Richard Klammer (Trio Exklusiv) – Trompete

Nicola Conte (Mitarbeit beim Song „Dort“)

Aufgenommen, in den rauhen Tälern Nord-Sloweniens, bei einem Volk, welches sich „Kärntner“ nennt; exakt da wo auch die märchenhaften Alben von Naked Lunch produziert werden; sprich: in den Fuzzman-Studios, nur eine Ortstafel von jener Stelle entfernt, auf welche die Sonne nicht mehr scheint.

Entstanden ist an diesem mysthischen Ort jedenfalls ein unverschämt eklektisch wie sexy tönendes Pop-Album! Eines mit einer Bandbreite die bei Blues und Rock’n’Roll anfängt, Funk und Disco auf ein Tänzchen vorbeisausen lässt und den Ennio Morricone Gedächtnis-Preis im vorbeigehen einheimst. Danach wird kurz beim Brandweiner in der Wiener Vorstadt eingekehrt, und nach einem kleinen Psychedelia-Abstecher erst bei Tropicalia und über den Umweg eines frankophilen Chansons bei jazzigem Lounge-Pop zu chilliger Ruhe gefunden. Doch der Schein, der „Finger-Übung befreundeter Top-Musiker“ schreit; er trügt! Textlich ist „das große Komplott“ nämlich ein manchmal zwar amüsanter, bei genauerem Hinhören allerdings um so schwerer zu verdauender Brocken geworden. Fred Schreiber zieht Bilanz. Eingebettet in Mitsing-kompatible, Radio-tauglich ausformulierte Melodien, ausgefuchste Arrangments und zackige Hooklines rechnet da jemand, der „jeden“ kennt und „alles“  schon gesehen hat, ab. Blickt wehmütig auf die Vergangenheit zurück („Auf die alten Zeiten“), weiß nicht so genau wo sein Platz im Hier und Jetzt eigentlich ist („Eigentlich“), und wagt dennoch einen kämpferischen und letztendlich optimistischen Blick in die Zukunft („Weiter“). Soll man mit 40 wirklich noch an diesen, ewig-gleichen Scheiss namens Rock’n’Roll glauben? („Dreienhalb Minuten Rock’n’Roll“). Wo ist der Spass vergangener Tage hin? („Ich werd euch finden“). Wie kann man sich im Netzwerke-Dschungel der Bussi-Bussi-Welt seine Haltung bewahren? Wie kann man „Indie“ bleiben, wo doch eine bürgerliche Existenz aufgrund des mittlerweile Erreichten naheläge und eh auch irgendwie ganz nett wäre? („Lieber kleiner Bohemian“)

Fazit: Problembär Records, hat noch nie ein Album herrausgebracht, dass im Sound so unbeschwert und leichtfüssig in der Message aber so brutal nachdenklich und emotional unrund klingt.

Mit dem – all das eben angesprochene, auf eine eher abstrakte Art auf den Punkt bringenden –  „Grösser als wir“ befindet sich bereits eine dank Radio-Airplay recht populäre Vorab-Single auf „das große Komplott“; auch die (schon etwas ältere) Nicola Conte-Kollabo „Dort“ hat sich bereits ihre Sporen im Äther gleichermaßen wie im Club verdient!

http://www.myspace.com/FredSchreiber2010

www.problembaerrecords.net

Bio:

Als „Stimme aus dem Off“ war Schreiber das Aushängeschild der legendären ORF-Jugendsendung „Sendung ohne Namen“, die er gemeinsam mit David Schalko konzipierte. 2003 erhielt er für diese Sendung die Goldene Romy für die Beste Programmidee. Seit 2007 fungiert er als Autor, Darsteller und Regisseur für die ORF-Produktion „Willkommen Österreich“. 2008 schrieb er das Drehbuch zur ORF-Fakedoku „Das Wunder von Wien“, die als beste Dokumentation 2009 mit der Goldenen Romy ausgezeichnet wurde. Im Hörfunk moderierte Schreiber lange Jahre auf FM4 die Sendungen „Update und Connected“ und sprach viele der dort eingesetzten Jingles. Die ebenfalls auf diesem Sender beheimatete und von Schreiber gesprochene Rubrik Musikerziehung erinnert an die „Sendung ohne Namen“. Außerdem ist seine Stimme in Hörfunk- und Fernsehwerbungen, Hörbüchern und Filmsynchronisierungen zu hören. Fred Schreiber war außerdem Sänger und Songwriter der im Alternativ-Genre anzusiedelnden Band Die Falschen Freunde. Während des Bestehens der Band (Januar 2001 bis Januar 2005) wurden zwei Alben (Gästeliste 2001/2002 und Alles ist Pop 2004) veröffentlicht. Internationale Erfolge konnte er durch seine Zusammenarbeit mit dem italienischen DJ und Produzenten Nicola Conte verbuchen, welcher zwei Remixe des Die Falschen Freunde-Songs Dort anfertigte. Fred Schreiber verfasste bisher eine Kurzgeschichte für das 2010 erschienene Buch „Wir sind gekommen, um zu bleiben“, in der er die politische Situation Österreichs im Jahre 2020 als deutscher Gastarbeiter beschreibt. Im März 2011 ist die Solo-Debüt-CD Fred Schreiber – „Das große Komplott“ mit dem Song „Größer als wir“ erschienen.

(Quelle: Wikipedia) http://de.wikipedia.org/wiki/Fred_Schreiber